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Pressemitteilung

Stellungnahme des Energiereferenten Neumeyer zur Inbetriebnahme des BlockHeizKraftWerks in der Kläranlage Berching

Die Inbetriebnahme des BHKW in der Kläranlage Berching macht Freude. Es bedarf jedoch aus meiner Sicht einiger öffentlicher Klarstellungen zur Öffentlichkeitsarbeit des Bürgermeisters, der ja damit unnötigen klimaschädlichen CO2-Ausstoß und einen 6-stelligen €-Betrag zu Lasten der Berchinger Klärgnalgeneinleiter zu verantworten hat:

Josef Neumeyer

a) Statt Strom zu erzeugen wurde mehr als 8 1/2 Jahre Klärgas abgefackelt;
seit dem Ausfall des alten BHKWs; dieses BHKW war noch in der gesetzlichen Gewährleistung des Lieferanten als es Anfang 2008 ausfiel;
und der gewährleistende Lieferant wurde verschont auf Kosten der Bürger; nicht der Lieferant sondern der Hersteller ging insolvent!

b) Im Energiekonzept Anfang 2014 hat Dr. Brautsch dieses BHKW explizit vorgeschlagen;und wollte dies noch vor dem 1. Aug. 2014 installieren lassen,
um jährlich mehrere Tausend Euro EEG-Umlage auf Eigenstromversorgung zu Gunsten der Bürger zu vermeiden; diese Umlage wurde mit dem EEG am 1. Aug. 14 eingeführt.

Der Stadtrat hatte dies auch so beschlossen im Mai 2014. Übriegens hatte der Bürgermeister bereits im Februar 2014 ein konkretes Angebot vorliegen; ließ dies aber in der Schublade verschwinden, da es für die Bürgermeisterwahl 2014 nachteilig gewesen wäre!?

c) 2015 wurde ein weiteres Gutachten bei der Fa. Petter in Auftrag gegeben; dies empfahl ein 30kW BHKW;
den entspr. Auftrag beschloss auch der Stadtrat Anfang 2016. Der Stadtrat hatte auch die entspr. üppigen Ingenieurleistungen bewilligt im Paket mit dem neuen Faulturm. Die Kosten für die Ingenieurdienstleistungen im 6-stelligen Bereich basierten auf die Vorgabe des teuerern 30kW-BHKWs mit Lastmanagement; Lastmanagement heißt, dass nach Möglichkeit dann Strom erzeugt wird, wenn er in der Kläranlage verbraucht wird !

d) Kurz vor der Auftragsvergabe im August bat ich als Energiereferent bei der Auswahl anwesend sein zu dürfen; dies verhinderte der Bürgermeister, obwohl er in den Sonntagsreden von Zusammenarbeit im Stadtrat spricht.
Jetzt wurde zwar nach meiner Meinung bei der richtigen Firma bestellt, aber vermutlich nicht das BHKW mit der beschlossenen sinnvollen Leistung von 30kW.

Die gesetzl. Rahmenbedingungen hatten sich zudem in den knapp 3 Jahren Verfahren geändert. Heute erwartet der Gesetzgeber möglichst flexible Blockheizkraftwerke, die am Morgen u. am Abend mehr Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint; hier ist der Strompreis an der Börse am höchsten.

Der Gesetzgeber hat deswegen die Förderung der KraftWärmKopplung auf eine bestimmte Volllastbetriebsstundenanzahl abgestellt.

BHKWs können ja auch modulierend betrieben werden.
Hier wäre ein modulierendes 30kW-BHKW eben deutlich im Vorteil:

Auch bei besserer Gasausbeute u. weiteren angeschlossenen Wohngebieten/Einleitern wird das 20kW BHKW vermutlich bald zu klein sein;
insbesondere im Sommerhalbjahr wenn die Fotovoltaik tagsüber den Strom für die Kläranlage erzeugt und das BHKW dann trotz genügend Gas dies am Morgen, Abend und nachts nicht abarbeiten kann!

e) Wir haben für unser Berchinger 20kW-BHKW mehr an netto Baukosten (90ooo€) ausgegeben als Parsberg für ihr 30kW-BHKW brutto;
ausserdem fallen in Berching ja noch zig-tausende Baunebenkosten für Ingenieurdienstleistungen an, die man sich sparen hätte können; die Ing.-Honorare werden für das größere BHKW von den Bürgern gezahlt; Parsberg ist hier ein gutes Beispiel für besseres wirtschaften ohne Seilschaft.

Nachtrag Sommer 2017:
Vor allem ist ja auch die komplexe Projektierung des sinnvollen beschlossen Lastmanagements nicht realisiert; was erste Zählerablesungen belegen.

In der Weihnachssitzung 16 hat der Bügermeister ja für die Kläranlage neue Beitragsbescheide für die Bürger angekündig - als Folge mangelnder Kompetenz, so Neumeyer!

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